Tee begleitet den Menschen als Genussmittel schon seit sehr langer Zeit. Die englische Teekultur gilt als eine der Ältesten in Europa. Aber stimmt das?
Die ältesten Zeugnisse für den Teekonsum sind in China zu finden. Dort trinkt man Tee bereits seit ca. 5000 Jahren.
Einige Zeit später entwickelte sich in Japan eine eigene Teekultur. Um ca. 1000 n. Chr. entstanden die ersten Teezeremonien. Der Vorgang einer Zeremonie dient dort bis heute vor allem der inneren Einkehr. Ein ausgiebiges Ritual inklusive Vor- und Nachbereitung soll Spiritualität vermitteln und den Gast des Teehauses zu Ruhe und Meditation verhelfen.
Nach Europa kam der Tee viel später, erst ca. im 17. Jahrhundert. Tatsächlich hat sich dort die englische Teekultur wohl mit am intensivsten in die Bevölkerung eingebettet. Das mag auch daran liegen, dass England lange Zeit einen Monopolstatus innehatte und als einziges europäisches Land mit China Handel treiben konnte. Bis heute gibt es Teehäuser in England, in denen man eine typische Teezeremonie erleben kann.
Zu Anfang des Teeimportes nach Europa spielten auch die Niederlande eine herausragende Rolle. Interessant ist, dass sie jedoch nie eine eigene besondere Beziehung zum Tee entwickelten. Es gibt in den Niederlanden keine Teezeremonien und keine erwähnenswerte Teekultur. In den Sommermonaten gibt es einige Teegärten, die dem lockeren Beisammensein in Gesellschaft mit Freunden oder der Familie dienen. Der Tee wird dort ohne feste Zeremonie und häufig mit frischem Kuchen genossen.
Kulturell ist neben England besonders Ostfriesland eine Region, in der der Tee einen sehr hohen Stellenwert hat. Parallel zu den Engländern entwickelten auch die Ostfriesen eine eigene Teekultur, die bis heute Bestand hat. Es gibt eigene Zeremonien für den Teegenuss mit speziellen Verhaltensregeln und es ist üblich, im Rahmen der Gastfreundschaft jedem Besucher eine Tasse Tee anzubieten.